Bieten Sonnenschirme ausreichend UV-Schutz?
Die Stiftung Ökotest hat im Jahr 2008 Sonnenschirme und Strandmuscheln darauf getestet, wie gut diese Produkte vor UV-Strahlung schützen.
Das Ergebnis: Von insgesamt 38 getesteten Strandmuscheln und Sonnenschirmen boten neun lediglich „ungenügenden“ und vier „mangelhaften“ UV-Schutz. Doch einige Sonnenschutzprodukte schnitten auch gut ab: Zehn Schirme erhielten die Note „sehr gut“ oder „gut“, drei waren „befriedigend“. Bei solch eklatanten Unterschieden stellt sich für den Konsumenten in erster Linie die Frage, wie er einen Sonnenschirm mit adäquatem UV-Schutz erkennt und was dafür verantwortlich ist, dass ein Schirm ausreichend vor UV-Strahlung schützt.
Der optimale Sonnenschirm sollte in jedem Fall einige Kriterien erfüllen
- Er sollte zur Sonne hin abknickbar sein oder ausreichend groß sein ( > 2,5m ), um den UV-Schutz dem aktuellen Sonnenstand anpassen zu können.
- Polyester ist in vielen Fällen einen besseren UV-Schutz als Baumwolle.
- Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft einen Sonnenschirm, der nach UV801 geprüft und zertifiziert ist. Dabei handelt es sich um die zur Zeit stärkste Norm im Bereich des UV-Schutzes und testet den Sonnenschirm erst nach intensiver Nutzung. Sämtliche Stoffe sind bei MAY der UV801-Norm unterworfen worden. Weitere Informationen zum UV801-Standard finden Sie unter dem Link: www.uvstandard801.com/de
Soll ein Sonnenschirm darüber hinaus über Jahre hinweg etwa bei einem Gastronomiebetrieb den Gästen Schatten spenden, gibt es noch mehr Faktoren, auf die man achten sollte
- Wählen Sie einen besonders robusten und wetterfesten Stoff, damit der Schirm der hohen Beanspruchung gerecht werden kann.
- Einfaches Öffnen und Schließen des Schirms bei Regen oder Wind bietet ein optionaler Rohrmotor mit Windwächter in Verbindung einer Hausautomation.
Bei der Wahl des richtigen Sonnenschirms gibt es also viel zu beachten, wenn man Wert auf einen ausreichenden UV-Schutz einerseits und ein robustes und langlebiges Produkt andererseits legt. Doch wer sich dessen bewusst ist, welche Kriterien für ihn wichtig sind, kann auch den passenden Schirm finden.
Was ist UV-Strahlung, und welche Wirkung hat sie auf den Menschen?
Bei Ultraviolettstrahlung, kurz UV-Strahlung, handelt es sich um für das menschliche Auge unsichtbare elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge, die kürzer ist als die des für den Menschen sichtbaren Lichts.
Die menschliche Haut besteht aus drei Schichten: der Oberhaut, der Lederhaut und der Unterhaut. Die UV-A-Strahlung, die eine Wellenlänge von 315 bis 380 mm aufweist, gelangt bis zur Lederhaut. Dort bewirkt sie eine direkte Pigmentierung, also eine nur einige Stunden anhaltende Bräune, die kaum Lichtschutz zu leisten vermag. Darüber hinaus werden die Kollagene geschädigt, was dazu führt, dass die Haut an Spannkraft verliert und vorzeitig altert, und freie Radikale gebildet, was ein hohes Melanomrisiko zur Folge hat. Allerdings ist die UV-A-Strahlung nur gering Sonnenbrand erzeugend.
Die kürzerwellige UV-B-Strahlung hingegen hat keineswegs ausschließlich schädliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Vielmehr führt sie dazu, dass in der Oberhaut Vitamin D gebildet wird. Diese Funktion der UV-B-Strahlen ist nicht nur lebensnotwendig, sondern sogar krebsvorbeugend. Außerdem bewirken UV-B-Strahlen eine langfristige, verzögerte Bräunung, die lichtschützend wirkt. Allerdings sind sie auch stark Sonnenbrand erzeugend und gelten als hauptsächlicher Verursacher von Hautkrebs.
Die Haut kann sich eine bestimmte Zeit lang selbst vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Diese Eigenschutzzeit der Haut variiert von Person zu Person und ist vom Hauttyp abhängig. Generell gilt, dass hellhäutige Menschen sich kürzer in der Sonne aufhalten können, ohne schädliche Folgen befürchten zu müssen, als Menschen, deren Haut und Haare dunkler sind.
Typ | Merkmale | Reaktion der ungeschützten Haut auf 30 Minunten Besonnung im Juni | Eigenschutzzeit der Haut | Eigenschutzzeit durch den Sonnenschirm | ||
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1 | helle Haut, Sommersprossen, blonde oder rote Haare, blaue oder grüne Augen | immer Sonnenbrand, niemals Bräunung | 5 - 10 Minuten | 200 - 400 Minuten | 300 - 600 Minuten | 400 - 800 Minuten |
2 | helle Haut, blonde Haare, blaue oder grüne Augen | immer Sonnenbrand, leichte Bräunung | 10 - 20 Minuten | 400 - 800 Minuten | 600 - 1200 Minuten | 800 - 1600 Minuten |
3 | dunkle Haare, blaue Augen | leichter Sonnenbrand, gute Bräunung | 20 - 30 Minuten | 800 - 1200 Minuten | 1200 - 1800 Minuten | 1600 - 2400 Minuten |
4 | dunkle Haut, dunkle oder schwarze Haare, braune Augen | kein Sonnenbrand, immer Bräunung | ca. 45 Minuten | ca. 1800 Minuten | ca. 2700 Minuten | ca. 3600 Minuten |
5 | dunkle Haut, schwarze Haare, dunkle Augen | kein Sonnenbrand | ca. 60 Minuten | ca. 2400 Minuten | ca. 3600 Minuten | ca. 4800 Minuten |
6 | schwarze Haut, schwarze Haare, schwarze Augen | kein Sonnenbrand | ca. 90 Minuten | ca. 3600 Minuten | ca. 5400 Minuten | ca. 7200 Minuten |
Wie kann man sich vor schädlicher UV-Strahlung schützen?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sich vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. In jedem Fall ist es ratsam, sich nicht ungeschützt der Sonnenstrahlung auszusetzen, um Langzeitfolgen, in erster Linie Hautkrebs, zu vermeiden.
Sonnencremes
Wer sich in der Sonne aufhält, sollte vorher unbedingt eine Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor anwenden. Hier ist es ausgesprochen wichtig, die Creme rechtzeitig, also einige Zeit vor Beginn des Sonnenbads, aufzutragen. Außerdem ist es wichtig, das Präparat großzügig zu verwenden. Welchen Lichtschutzfaktor man wählt, sollte vom individuellen Hauttyp und den weiteren Gegebenheiten abhängig gemacht werden, also in erster Linie vom Aufenthaltsort und der Dauer des Aufenthalts in der Sonne. Sonnenschutzmittel sollten immer nur ergänzend zu weiteren Maßnahmen – zum Beispiel schützender Kleidung und dem überwiegenden Aufenthalt im Schatten – angewandt werden, da Sonnencremes nicht die ganze UV-Strahlung filtern. Weiter sollte man auch bedenken das Bestandteile der Sonnencremes nicht gesund sind für die Haut. Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung.
Kleidung
Die Bekleidung ist eines der ältesten Mittel, derer sich der Mensch bedient, um sich vor der Sonnenstrahlung zu schützen. Neben der normalen Alltagskleidung, durch die in den meisten Fällen noch Rest-UV-Strahlung dringt - gibt es auch spezielle Stoffe, die einen überdurchschnittlich hohen UV-Schutz bieten. Vor allem Kleinkinder sollten sich nie ohne schützende Kleidung und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor in der Sonne aufhalten.
Essentiell ist hier auch eine Kopfbedeckung. Zwar bieten die Haare dem exponierten Kopf einen gewissen Schutz vor Sonnenstrahlung, aber um einen Sonnenstich zu vermeiden und auch die Augen zu schützen, empfiehlt es sich, einen breitkrempigen Hut oder eine Schirmmütze zu tragen.
Aufenthalt im Schatten
Die wohl effektivste Methode, sich vor den schädlichen Folgen der Sonneneinstrahlung zu schützen, ist wohl der Aufenthalt im Schatten. Natürlich ist dies nicht immer praktikabel, aber vor allem im Sommer in der Mittagszeit ist es sinnvoll, die Sonne ganz zu meiden.
Schon früh begannen die Menschen, zu diesem Zweck Sonnenschutzdächer oder auch Sonnenschirme herzustellen. Schon im Altertum finden sich erste Darstellungen von Sonnenschirmen in Ägypten, Persien und China. Damit ist der Sonnenschirm wesentlich älter als der Regenschirm. Zunächst wurde der Sonnenschirm stets in der Hand getragen, was in einigen Regionen, zum Beispiel in Asien, auch heute noch üblich ist. Erst im 20.Jahrhundert wurde der Standsonnenschirm entwickelt, wie man ihn heutzutage etwa aus Cafés kennt.